Sommer 1969: Große Ereignisse verändern die Welt wie die Mondlandung und Woodstock. Und der junge Polizist Morse kommt aus der Provinz zurück nach Oxford, um eine Serie brutaler Mordfälle aufzuklären. Denn es gibt Dinge, die sich wohl nie verändern, wie Loyalität, Leidenschaft und Liebe – aber leider auch Korruption und Mord.
Genial ist Morse, der in seiner Freizeit leidenschaftlich Kreuzworträtsel löst, auch beruflich im Auflösen verzwickter Mysterien, wobei seine Vorgehensweise eher, nun, nennen wir es „unüblich“ ist. In jedem Fall misstraut er leichten Lösungen und beweist dabei ein unglaubliches Gespür beim Aufklären von Kriminalfällen. Und sein Vorname ist offenbar Programm: Endeavour – was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Bemühung/Anstrengung/Bestrebung“.
Genau aus diesem Grund wurde er vor vier Jahren von DI Fred Thursday (gespielt von Roger Allam) ins Ermittlerteam der Oxford City Police geholt, zusammen mit Jim Strange, Reginald Bright und George Fancy. In der letzten Folge der fünften Staffel stirbt Fancy und seine zurückgelassenen Kollegen versuchen jeder für sich, mit diesem schmerzlichen Verlust klarzukommen.
Vier Jahre später setzt nun also die neue, sechste Staffel von „Der junge Inspektor Morse“ ein, bei der es wirklich ans Eingemachte geht. Wunderbar und notwendig: Das alte, in alle Winde verstreute Team findet wieder zusammen, denn es gibt allerhand Kniffliges aufzulösen beim Tod eines Schulmädchens, einem mysteriösen Autounfall, einer bösartigen Klatschkampagne mit tödlichem Ausgang und dem Mord an einem Bibliothekar. Die Spurensuche führt Morse und seine Kollegen in hohe Polizeikreise, die möglicherweise sogar in Verbindung mit dem Tod von Fancy stehen …
Die Krimireihe „Der junge Inspektor Morse“, charmant gespielt von Shaun Evans, ist als Prequel der ebenfalls britischen Kult-Serie „Inspector Morse“ angesiedelt, die von 1987 bis 2000 im Vereinigten Königreich im Fernsehen gezeigt wurde. Man sieht Morse in der neuen, modernen Serie als noch sehr jungen Polizisten, der erst in das Ermittlerteam der Oxford Police einsteigt. Die Spürnase ist noch unerfahren, aber begabt. Man erkennt bereits viele Hinweise auf die spätere Entwicklung der Hauptfigur. So schaut Morse von Anfang an immer ganz genau hin, verfügt über ein ungemein beeindruckendes Allgemeinwissen und ist passionierter (und rasant schneller) Kreuzworträtsellöser. Man sieht auch schon den roten Jaguar, den Morse später fährt, und den er offenbar früh begehrt. Auch erleben wir hier, wie er das erste Mal zum Alkohol als Mittel gegen Anspannung greift. Eine Gewohnheit, die er weiterverfolgen wird. So wird die Serie zur Spurensuche in zweifacher Hinsicht – genial!