Krimiwissen

Der Erschaffer von Kurt Wallander

Geboren wird Henning Mankell erst mal völlig unaufregend am 3. Februar 1948 in Stockholm. Allerdings: Er ist nach seinem Großvater benannt, dem Komponisten Henning Mankell. Liegt ihm das Künstlerische also schon im Blut?

Außerdem erstaunlich: Mankell hat deutsche Vorfahren. Er ist der Urenkel von Johan Herman Mankel, der in Niederasphe, einem Ortsteil von Münchhausen, geboren wurde und später nach Schweden auswanderte.

Schon als Junge will Mankell Schriftsteller werden, gern auch am Theater arbeiten. Er hat das Glück, dass seine Eltern seine Leidenschaften unterstützen, sodass er ein Schauspielstudium anfangen kann.

Und dann geht auch bald schon das Gereise los: Erst heiratet Mankell seine (erste) norwegische Frau (von dreien, aber nicht alle Norwegerinnen) und zieht mit ihr nach Norwegen, ab 1972 muss es noch viel weiter weg sein: Mankell tritt seine erste Reise auf den afrikanischen Kontinent an, nach Sambia. Wo er auch gleich zwei Jahre lang bleibt und sagt, es sei für ihn wie nach Hause zu kommen. Am Ende findet er in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik, sein zweites, wie er sagt „bevorzugtes“ Zuhause. Zu dieser Zeit lebt er schon wieder in Schweden (in den Sommermonaten), wo er als Theaterregisseur und Intendant arbeitet und lange Zeit zwischen Schweden und Afrika pendelt. Auch dort baut er eine Theatergruppe auf. Nicht, dass es langweilig wird … Die Leidenschaften verbinden, nennt man so etwas vermutlich.

Stoff aus seiner Wahlheimat verarbeitet Mankell auch in einigen seiner Romane, darunter auch derApropos: 1991 schuf er in dem Roman „Mörder ohne Gesicht“ („Endlich!“, wollen wir ausrufen) die Figur des etwas griesgrämigen, aber höchst engagierten (sind sie das nicht immer? Gerade die Griesgrämigen?) Polizisten Kurt Wallander, es folgen elf weitere Bände, allesamt Bestseller und Basis etlicher Verfilmungen. Übrigens stammen auch zwei fertige Drehbücher für den „Tatort“ aus der Feder von Mankell: „Borowski und der vierte Mann“ von 2009 und „Borowski und der coole Hund“ von 2010 und eine Drehbuchvorlage: „Borowski und das Fest des Nordens“ (2015/2017).

Zeit seines Lebens ist Mankell übrigens politisch engagiert, wird sogar als „Schwedens Gewissen“ bezeichnet, und schreibt auch darüber, war er doch damals selbst aktiv in der schwedischen 68er-Bewegung, beteiligt sich an Protesten gegen den Vietnamkrieg, Portugals Kolonialkrieg in Afrika und das Apartheidregime in Südafrika. Um nur einige seiner politischen Schauplätze zu nennen.

Traurig: Henning Mankell erliegt mit nur 67 Jahren am 5. Oktober 2015 seiner Krebserkrankung. Nicht mal in der davor liegenden, sehr schweren Krankheitszeit ist Mankell jedoch weniger umtriebig: So macht er seine Erkrankung öffentlich und berichtet über seinen Kampf gegen den Krebs in einer Zeitungskolumne: „Aus der Perspektive des Lebens, nicht des Todes“, wie er selbst sagt. Und das ist ihm wichtig, denn trotzdem er so viel über Tod und Verderben schreibt, will er doch immer das Leben in den Fokus stellen.

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„Es gibt was zum Miträtseln, es steckt Komödie drin, ein bisschen Drama und ein bisschen Romantik …“  – Jason Priestley

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