Film
JAMES BOND – KEINE ZEIT ZU STERBEN
(Bild: ©Nicola Dove/MGM)
Q: „Sie sind nicht tot?“
James Bond: „Ich freu mich auch, Sie zu sehen, Q!“
Es ist der 25. James-Bond-Film und der fünfte und letzte mit Craig David in der Hauptrolle des charmanten und etwas lebensmüden britischen Doppel-Null-Agenten. Dabei hatte Craig wohl eigentlich gar nicht mehr vor, einen weiteren Bond zu drehen. Aber das Honorar von über 50 Millionen Pfund hat ihn offenbar doch vom Gegenteil überzeugt. Und endlich hat das Warten auch ein Ende, denn die Produzenten verkündeten die gute Nachricht via Social Media. „Die Weltpremiere von ‚Keine Zeit zu sterben‘ findet am 28. September 2021 in der Londoner Royal Albert Hall statt“. Am 30.9. kommt der Film dann endlich in unsere Kinos! Mal ehrlich, hat es je so eine lange Bond-Pause gegeben? Immerhin lief „Spectre“ schon 2015. Ja, hat es, zwischen dem 16. James-Bond-Film, „Lizenz zum Töten“, aus dem Jahr 1989, und dem 17., „Golden Eye“, aus 1995, lagen auch schon mal sechs Jahre. Sonst erschienen die Filme aber recht zuverlässig im Zwei-Jahres-Takt.
Aber wo zum Teufel ist 007? Na ja, jedenfalls nicht tot. Das hoffen wir zumindest, aber dazu unten etwas mehr. James Bond hat sich auf Jamaika zur Ruhe gesetzt. Eigentlich. Doch dieser Film steht ganz im Zeichen folgenden Satzes: „Die Vergangenheit ist nicht tot“. Bond wird von einem alten Freund kontaktiert, um einen entführten Wissenschaftler zu retten. Und kehrt zurück. Das Schicksal führt ihn in diesem Bond-Film auch wieder zusammen mit seiner „Spectre“-Geliebten Madeleine Swann (Léa Sexdoux), mit M (Ralph Fiennes), Q (Ben Whishaw), Eve Moneypenny (Naomie Harris) und auch seinem Widersacher Blofeld, ebenfalls aus „Spectre“, gespielt von Christoph Waltz (juhu!). Überraschenderweise haben sie in diesem Fall denselben mega-bösen, mysteriösen Endgegner. Den Mann mit der Maske: Safin (gespielt von Rami Malek). Die Spur zu diesem erschnüffelt die Super-Spürnase 007, natürlich. Safin sieht sich übrigens als Spiegelbild von Bond: Beide lebten ein Leben voller Gewalt, indem sie Menschenleben auslöschten, um die Welt besser zu machen. Nur macht Safin das ein bisschen gründlicher. Und eventuell und ganz vielleicht hat er auch eine klitzekleinbisschen andere Zielgruppe als James … Darum sieht der das natürlich ganz anders. In seinen Augen spielt Safin Gott. Und das gefällt James Bond nicht. Ganz und gar nicht. Lizenz-zum-Töten-mäßig gar nicht, sozusagen.
Ebenso neu in „Keine Zeit zu sterben“ ist eine Doppel-Null-Agentin, gespielt von Lashana Lynch. Und die geht James Bond gehörig auf die, na, sagen wir es, wie es ist: Eier. Denn die hat er ja. Sie ist eine im wahrsten Sinne des Wortes entwaffnende junge Frau, die alles daransetzt, dass der „alte“ Geheimagent ihr nicht in die Quere kommt. Sie droht ihm sogar damit, ihm andernfalls ins Knie zu schießen – und zwar ins gesunde.
Irgendwie geht es natürlich auch um Swann, für die Bond in „Spectre“ alles aufgegeben hat. Und die ein Geheimnis bewahrt, das ihn ins Verderben stürzen könnte, wenn es ans Licht käme. Da die Handlung eines neuen Bond-Films aber immer super-geheim gehalten wird, können wir mehr noch gar nicht verraten. Auf jeden Fall wird es bei all diesen Verquickungen immer schwerer, Gut und Böse zu unterscheiden. Vielleicht probiert ihr es einfach selbst, wenn der Film am 30. September in die deutschen Kinos kommt!
Ach so, was wir noch sagen wollten: Vielleicht erinnert auch ihr euch etwas missmutig daran, dass sich die Ereignisse im letzten Bond-Film „Spectre“ zum Ende hin ganz schön überschlagen haben. Fast war man gewillt zu rufen: „Das ist doch alles Quatsch!“: Swann schaffte es da, sich an dem prüfenden Blick von Blofeld vorbeizuschleichen, um Bond zu retten. Mit seiner Uhr. Pft. Und vielleicht motivierte sie ihn auch, dass das Leben noch lebenswert ist, indem sie ihm ins Ohr flüsterte, dass sie ihn liebe. Nach ein paar Tagen Bekanntschaft. Na gut. Dann eröffnete Blofeld James (und damit uns verblüfften Kinozuschauern) bei einem erneuten Wiedersehen, dass er alle Geschehnisse seit „Casino Royale“ (und der lief immerhin schon 2006) aus der Ferne gesteuert habe. Absurd. Oder?
Was aber, wenn es alles ganz anders ist, als es scheint? So gibt es die Vermutung, dass James Bond am Ende von „Spectre“ tatsächlich gestorben ist. Bämm. Er saß ja kurz vor seiner unmöglichen Flucht doch noch gefesselt bei seinem Erzfeind, der vorhatte, ihm ins Gehirn zu bohren. Und was, wenn das tatsächlich passiert ist? Und alles, was danach passierte, sich nur in Bonds Fantasie abgespielt hat? Kurz bevor er seinen letzten Atemzug tut?
Das würde ja aber bedeuten … Dann wäre ja aber „Keine Zeit zu sterben“ nur eine Fortführung und das Ende dieser verrückten Einbildung.
Ein verrücktes Gedankenexperiment, findet ihr nicht? Jetzt müssen wir wohl oder übel noch ein paar Wochen abwarten und uns dann überraschen lassen: Vielleicht endet der 25. Bond damit, dass der Geheimagent einfach die Augen schließt. Fast unglaublich.
„James Bond – Keine Zeit zu sterben“
Ab 30. September im Kino!