Mit Die Brücke – Transit in den Tod haben die Macher einen Meilenstein in der internationalen Fernsehgeschichte geschaffen. Obwohl von der Qualität der Serie hundertprozentig überzeugt (Szenenbildner Niels Sejer: „Das Projekt war von Anfang als große Nummer geplant.“), zeigten sie sich dann doch vom sensationellen Erfolg überwältig.
In entsättigten Farben und beklemmenden Bildern gelang den Regisseuren Charlotte Sieling (Kommissarin Lund, The Bridge), Henrik Georgsson (Mankells Wallander), Rumle Hammerich (Gefährliche Seilschaften), Morten Arnfred, Mikael Hansson, Lisa Siwe (Modus – Der Mörder in uns, Die Brandmauer) sowie der 2015 verstorbenen Kathrine Windfeld (Kommissarin Lund, The Team) mit der Serie ein packend inszeniertes Krimi-Juwel mit überaus komplexen, hochdramatischen Handlungen und überraschenden Wendungen.
Henrik Georgsson (Regie): „Als es um die Drehorte ging, wollten wir versuchen, natürliche Drehorte zu meiden. Keine schönen Bäume, keine schönen Herbstfarben. Stattdessen… Kälte. Wenn Natur zu sehen war, sollte sie stilisiert aussehen. Als wäre sie von Menschenhand geschaffen, fern von Harmonie und Schönheit. Das verdeutlicht, wie unsere Beziehung zur Natur aussieht. Sie ist gestört. Wir hatten das Ziel, nie zu realistisch zu sein. Wir wollten nicht so glaubwürdig wie eine Polizei-Serie sein und keine wahren Geschichten erzählen.“
Zudem interpretieren die hervorragenden (und mehrfach ausgezeichneten) Hauptdarsteller Kim Bodnia, Thure Lindhardt und Sofia Helin, die in Staffel 4 auch als ausführende Produzentin mit verantwortlich zeichnete, ihre anspruchsvollen und vielschichtigen Figuren schon fast schmerzhaft intensiv…
Regisseurin Charlotte Sieling über Sofia Helin: „Ich hatte eigentlich gar kein Interesse, sie zu casten. Doch als Sofia ihre erste Zeile sagte, wussten Kim und ich sofort: Das ist Saga! Alle wollten wissen, wie Saga sein wird, aber das wusste ich noch nicht. Sofia Helin würde sie spielen, und die Rolle würde sich dann ergeben.“
Das markante Erscheinungsbild und die optischen Markenzeichen Saga Noréns wurden von Charlotte Sieling gemeinsam mit Sofia Helin konzipiert: kaum Make-up, lange zottelige Haare, Lederhose, olivgrüner Mantel und 70er-Jahre Porsche.
Das Setting der Serie ist zumeist düster. Frostige Bilder, die nicht nur der kalten Jahreszeit geschuldet sind, wechseln sich ab mit Wolken, Regen und tristem Grau. Schien bei den Dreharbeiten ausnahmsweise doch einmal die Sonne über der Öresundbrücke, wurde oftmals mit speziellen Filtern gearbeitet.
Hauptdrehbuchautor von Die Brücke ist der 1964 geborene Hans Rosenfeldt (Mankells Wallander, Mord im Mittsommer, The Bridge – America), der die komplexe Krimihandlung gemeinsam mit seinen schwedischen Ko-Autoren Camilla Ahlgren (Kommissar Beck, Mord im Mittsommer, Springflut), Måns Mårlind + Björn Stein (beide The Bridge – America, Midnight Sun), Erik Ahrnbom (Arne Dahl), Veronica Zacco (Blutsbande) sowie den Dänen Nikolaj Scherfig (Unit One – Die Spezialisten), Torleif Hoppe (Kommissarin Lund), Morten Dragsted (Greyzone), Maren Louise Käehne (Borgen – Gefährliche Seilschaften) und Astrid Øye (Countdown Copenhagen) entwickelte.
Der 2,06 Meter (!) große Schwede Rosenfeldt ist nicht nur einer der führenden schwedischen Drehbuchautoren, sondern auch als Schriftsteller überaus erfolgreich. Zusammen mit Michael Hjorth bildet er das gefeierte Krimi-Duo Hjorth & Rosenfeldt, deren Romanserie über den Polizei-Psychologen Sebastian Bergman mehr als 3,5 Millionen Mal in über 30 Ländern weltweit verkauft wurde und der selbstverständlich auch für die Sebastian Bergman-Verfilmung als Drehbuchautor verantwortlich zeichnete.
Rosenfeldt, der großen Anteil am Erfolg der bei Fans und Kritikern gleichermaßen verehrten Erfolgsserie Die Brücke hatte, zum Ende nach bereits vier Staffeln: „Alle Beteiligten waren einhellig der Meinung, dass es besser sei aufzuhören, bevor die Zuschauer feststellen ,Ach, Die Brücke läuft ja immer noch…na ja, die ersten Staffeln waren die besten…‘“ (Heike Glück)
Die Brücke – Gesamtbox
(Dänemark/Schweden 2019)
Krimiserie
