„Ich darf nicht schlafen“ von S.J. Watson ist ein rasanter Psychothriller, der sich auf die Protagonistin Christine Lucas konzentriert, die an einer extremen Form von Amnesie leidet. Jeden Morgen wacht sie auf und vergisst alles, was in den letzten zwanzig Jahren ihres Lebens passiert ist, einschließlich der Erinnerungen an ihren Ehemann Ben und ihre Familie. Ihr Gedächtnis setzt sich täglich zurück, und sie muss sich jedes Mal aufs Neue darüber informieren, wer sie ist und was um sie herum geschieht.
Die Geschichte entfaltet sich durch Christines Tagebuch, das sie auf Anraten ihres Arztes führt, um die Ereignisse des Tages festzuhalten. Durch das Tagebuch entdeckt sie nach und nach die Wahrheit über sich selbst, ihre Vergangenheit und die Menschen um sie herum. Dabei wird sie mit unerwarteten Enthüllungen konfrontiert, die sie in Frage stellen und ihre Realität erschüttern.
Watson gelingt es, eine Spannung zu erzeugen, die den Leser mit jeder Seite tiefer in die Geschichte zieht. Die beklemmende Atmosphäre der ständigen Desorientierung, der ständigen Wiederholung des Vergessens und des Wiedererkennens von Menschen und Ereignissen lässt die Leser in Christines Welt eintauchen und mit ihr fühlen.
Die psychologische Tiefe der Charaktere und die fesselnde Erzählweise machen dieses Buch zu einem echten Pageturner. Es bietet eine packende Handlung mit unerwarteten Wendungen, die den Leser dazu bringen, immer wieder neue Theorien über Christines Amnesie und die Rätsel ihrer Vergangenheit aufzustellen. Die Beziehung zwischen Christine und ihrem Ehemann Ben ist ein zentraler Aspekt des Buches und wird auf vielschichtige Weise erforscht. Die Frage, wem Christine vertrauen kann und wer die Wahrheit über ihr Leben kennt, ist ein wiederkehrendes Motiv, das die Spannung durchgehend aufrechterhält.
Ich. Darf. Nicht. Schlafen
S.J. Watson
Scherz Verlag
