The Pembrokeshire Murders

Wer True-Crime-Fan ist, kommt bei dieser dreiteiligen britischen Mini-Serie voll auf seine Kosten, denn „The Pembrokeshire Murders“ ist einer wahren Begebenheit nachempfunden und basiert auf dem True-Crime-Buch „Catching the Bullseye Killer“. Geschrieben wurde das von Steve Wilkins, der Ermittler in dem echten Fall, und Jonathan Hill, der die Untersuchung damals als Journalist begleitete. Darin geht es (erst mal) um zwei fiese Doppelmorde in der walisischem Grafschaft Pembrokeshire (aha, daher also dieser zungenbrecherische Serienname): 1985 wurden die Geschwister Helen und Richard Thomas in ihrem Haus erschossen und anschließend verbrannt, vier Jahre später das Leben des Ehepaars Gwenda und Peter Dixon auf ähnlich brutale Weise beendet und mit derselben Waffe: einer Schrotflinte, und zwar aus nächster Nähe. Der Täter blieb damals unauffindbar.

Doch dann kehrt 2006 Detective Superintendent Steve Wilkins (Luke Evans) nach Pembrokeshire zurück und rollt die Fälle von damals wieder auf. Und er hat einen Verdächtigen: den gerissenen Gewohnheitsverbrecher John William Cooper (brillant gespielt von Keith Allen), der im Jahr 1998 für ein Reihe von Einbrüchen und Raubüberfällen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde und seitdem im Gefängnis sitzt. Coopers Haftende rückt jedoch erstaunlich früh näher, weil er so ein Vorzeigehäftling ist, und mit ihm die Angst um die Entlassung eines Serienkillers. Das bestürzt nicht nur das Team, sondern auch Coopers Ehefrau Pat (Caroline Berry) und Sohne Andrew (Oliver Ryan). Bisher mangelte es jedoch nach wie vor an Beweisen, um Cooper die Morde aus den 1980er-Jahren nachzuweisen.

Doch Evans hat die große Hoffnung, dass es dank neuester forensischer Technologie endlich möglich sein wird, Cooper des Serienmordes zu überführen. Auf seiner Spurensuche, genannt „Operation Ottawa“, gerät Evans tatsächlich immer tiefer in den Morast aus brutalen Verbrechen, findet und führt Spuren zusammen, die zu weiteren Morden und einem Überfall mit Vergewaltigung führen. Über 3000 Indizien und Beweise sind es immerhin, die er und sein vierköpfiges Ermittlerteam in akribischer Kleinarbeit durchforsten – eine epische Untersuchung –, die damals von der Polizei zusammengetragen wurden und verhören Cooper drei Tage lang, ohne ihn zu einem Geständnis zu bewegen. Dabei rinnt ihnen die Zeit erbarmungslos durch die Finger.

Einen Monat vor der Ermordung von Peter und Gwenda Dixon trat Cooper in der Gameshow „Bullseye“ von ITV auf. Darin treten drei Spielpaare in Amateur-Dart und Quizfragen gegeneinander an. An diesen Auftritt erinnerte man sich Mitte der 2000er-Jahre wieder und machte sich auf die Suche nach dem Filmmaterial. Die Aufnahmen von Cooper aus der Show stimmten dann tatsächlich mit einer Polizeiskizze überein, die 1989 auf Basis von Zeugenaussagen vom mutmaßlichen Mörder der Geschwister Thomas gezeichnet worden war und galten als einer der Schlüsselbeweise, um Cooper für die Morde zu verurteilen. Makaber: Cooper prahlte in der Show mit seinem Wissen über die Küste von Pembrokeshire – wo er wenige Zeit später die Dixons umbrachte.

Für dieses große Serienprojekt kehrte der berühmte Hollywood-Schauspieler Luke Evans in seinen Heimatlandesteil Großbritanniens zurück: Wales. Sämtliche Außenaufnahmen von „The Pembrokeshire Murders“ wurden übrigens an den Originalschauplätzen gedreht, was nicht zuletzt zur großen Authentizität der Serie beiträgt.

Zusammen mit ein paar anderen Schauspielern vom Set, dem „echten“ Steven Wilkins und dem Journalisten Jonathan Hill, traf sich Evans zu Drehbeginn genau an der Stelle, an der 13 Jahre vorher die Nachricht über die erneute Untersuchung der Doppelmorde ausgestrahlt worden war..

The Pembrokeshire Murders
(UK 2021)
Miniserie, True Crime

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